Was ist young dentists (yd² )?

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young dentists (yd²) ist eine Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte. In einer gemeinsamen Initiative wird dem zahnärztlichen Nachwuchs Orientierungshilfe und Beistand in den ersten Jahren des jungen Berufswegs geboten.

Die APW als Unterorganisation der DGZMK stellt ihr Know-how in der fachlich-wissenschaftlichen Fortbildung zur Verfügung. Und der Freie Verband bringt seine langjährigen Erfahrungen in der betriebswirtschaftlich-ökonomischen Fortbildung ein.

Dabei geht es rund um die Themenschwerpunkte Bewerbung, Arbeitsrecht, Praxisgründung, Niederlassung und Praxisführung. Perfekt auf die Bedürfnisse der jungen Zahnärzte zugeschnitten. Und was die wollen, hat eine Umfrage unter mehr als 8.000 yd² young dentists ergeben. Deshalb legen die fachlich-wissenschaftlichen Seminare den Schwerpunkt auf die Verbesserung der praktischen Fähigkeiten, da die Theorie noch frisch in den Köpfen ist. Die Schiene Praxismanagement greift Themen und Probleme auf, die einem young dentist Sorge bereiten können und zeigt dabei praktikable Lösungen auf. Dazu gehören Gesetzesänderungen, neue Formen der Berufsausübung, Steuern und Finanzen, Rechtsfragen usw.
 

Was ist daran besonders?

Das Besondere an yd² young dentists ist, dass die Inhalte ganz gezielt auf die Gruppen Studenten, Assistenten und frisch Niedergelassene zugeschnitten sind. Die fachlich-wissenschaftlichen Seminare haben ihren Schwerpunkt auf der praktischen Umsetzung und weniger auf der theoretischen Wissensvermittlung. In Sachen Praxismanagement werden alle Themen und Probleme aufgegriffen, die einem young dentist Sorge bereiten können und praktikable Lösungen aufgezeigt (Gesetzesänderungen, neue Formen der Berufsausübung, Steuern und Finanzen, Rechtsfragen usw.).

Rückblick Young Dentist Day am 14. September 2024

Alles ist möglich.

Autorin: Marina Derkum

Highlights des Young Dentist Day. Auch in diesem Jahr widmeten sich die Referenten bei der DGZMK/APW-Jahrestagung im September in ihren Fachvorträgen dem Leitthema „Zahnmedizin 2024: Welche Qualität müssen wir uns leisten?". Mit von der Partie war der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Ein Höhepunkt des Kongresses war der speziell für Berufseinsteiger gestaltete Studierenden- und Assistententag (Young Dentist Day), den die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und die Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) gemeinsam anboten. Organisiert wurde dieser Tag unter anderem von Dr. Dila-ra Arslan, Projektkoordinatorin der young dentists (yd?). Letztere sind das Kooperationsprojekt der DGZMK und des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) für junge Zahnärzte. So drehte sich der Kongresstag vollständig um den Austausch und die gegenseitige Unterstützung sowie Vernetzung junger Zahnmediziner und Zahnmedizinerinnen.

Zum Auftakt begrüßte Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, DGZMK-Präsident, die 160 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Überblick über die anstehenden Fachvorträge und die Referenten. Anschließend stellte er die beiden Moderatoren des Tages, Dr. Dilara Arslan und Dr. Stefan Ries, vor. Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZAK), ermutigte die Teilnehmenden die zahlreichen Möglichkeiten, die der Zahnarztberuf bietet, zu schätzen. Er betonte, dass es im zahnärztlichen Beruf viele Wege gibt und jeder seinen individuel-len, erfolgreichen Pfad finden könne.

Erfolgreich in die eigene Praxis

Zum Thema „Meine Praxis - Meine Zukunft, Empfehlungen eines erfahrenen Praxisinhabers für den Karrierestart" gab Dr. Stefan Ries, Vorstandsmitglied der DGZMK, mit seinem Vortrag den Startschuss für einen erfolgreichen Kongresstag. Ries gewährte einen umfassenden Blick hinter die Kulissen einer Mehrbehandlerpraxis und schilderte aus eigener Erfahrung die Vor- und Nachteile einer solchen Praxisstruktur. Als angehender Praxisinhaber solle man sich bewusst sein, dass man neben der Patientenbehandlung auch für Verwaltungstätigkei-ten verantwortlich sei. Vorteile einer größeren Praxis sind laut Ries die Möglichkeit, sich auf bestimmte Fachgebiete zu spezialisieren, die einem besonders liegen, sowie eine flexiblere Urlaubsplanung. Der Austausch unter Kollegen, die Arbeitsteilung sowie die Risikominimierung bei Ausfällen seien ebenfalls entscheidende Vorteile. Dennoch wies Ries auch auf die Herausforderungen wie den hohen Personalbedarf und finanzielle Risiken durch enorme Kosten hin.
Gerade die Kommunikation mit Mitarbeitern und die Organisation der Praxisabläufe erfordern viel Zeit und Sorgfalt. In einer Praxis dieser Größe sei es unerlässlich, Prozesse zu beschreiben, um diese für alle Mitarbeiter transparent und reproduzierbar zu machen und so einen standardisierten Ablauf gewähren zu können. Hierbei helfe der Einsatz eines geeigneten Kommunikationstools, das die internen Abläufe effizienter mache. Auch das Thema Fachkräfte-mangel fand Gehör. Mitarbeiter zu finden, gestalte sich nicht mehr so leicht wie früher. „Man muss wissen, dass man sich heute vehement und mit großem Einsatz darum bemühen muss" brachte Ries es auf den Punkt. Abschließend gab er den Teilnehmern wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie sie den richtigen Praxispartner finden und worauf sie bei der Auswahl einer Assistenzstelle achten sollten.

Tipps für den Einstieg als Zahnarzt

In ihrem Vortrag „Berufseinstieg aus der Perspektive der Assistenzärzte/-in-nen" beleuchtete Dr. Dilara Arslan die Herausforderungen und Chancen des Berufsstarts als Assistenzzahnarzt. Dabei klärte sie auch Fragen, die sie persönlich gern zum Berufsanfang gekannt hätte. Eine Herausforderung ist die Wahl des Arbeitsplatzes: Während in Praxen der Fokus auf der Patientenversorgung liege, bieten Universitätskliniken zusätzliche Möglichkeiten in Forschung und Lehre. Arslan riet den Teilnehmenden, sich intensiv mit den Schwerpunkten der jeweiligen Einrichtungen auseinanderzusetzen, etwa durch das Lesen passender Forschungsarbeiten. Auch das Thema Gehalt sprach sie offen an. Sie betonte, dass Alsistenzärzte zu Beginn nicht unmittelbar zum Praxisumsatz beitrügen und daher eine realistische Gehaltserwartung haben sollten. Zudem verwies sie auf zusätzliche Benefits wie Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die man erhalten könne.
Arslan berichtete auch von ihren eigenen Erfahrungen als Assistenzärztin und betonte die Wichtigkeit, sich einen eigenen Patientenstamm aus Neu- und Schmerzpatienten aufzubauen: Durch standardisierte Abläufe könne man langfristig auf gleichbleibend hohem Niveau arbeiten. Sie machte deutlich, dass gerade in den Bereichen, in denen man sich am Ende des Studiums noch unsicher fühle - zum Beispiel Kinder-oder Seniorenheilkunde und Praxisma- nagement - eigenständige Weiterbildung entscheidend sei. „Man selbst ist die beste Investition in die eigene berufliche Zukunft", fasste Arslan es treffend zusammen und führte die Teilnehmer durch den Dschungel der Fort- und Weiterbildungen. Dabei empfahl sie, Anbieter zu wählen, die ihre Programme regelmäßig aktualisieren und stets die neuesten Leitlinien berücksichtigen.

Kritik an Influencer-Zahntrends ...

Der dritte Referent des Tages, Prof. Dr. Roland Frankenberger, ehemaliger DGZMK-Präsident, eröffnete seinen Vortrag „Komposite im Seitenzahnbereich" mit einer scharfen Kritik an aktuellen Social-Media-Trends. Er warnte vor fragwürdigen Zahnbehandlungen, bei denen gesunde Zähne für „Porzellantoilettenweiße Zähne" überkront werden. Influencer nähmen ihre Zuschauer bei diesen Behandlungsprozessen mit und weckten damit den Eindruck, dass es sich um moderne Zahnmedizin handele. Frankenberger bezeichnete dies als Körperverletzung und hob hervor, dass es nicht nur gesundheitliche Risiken berge, sondern auch die zahnärztliche Präventionsarbeit der vergangenen 33 Jahre gefährde.

... und wertvolle Tipps für die Praxis

Im weiteren Verlauf seines Vortrags widmete sich Frankenberger dem Thema „Komposite im Seitenzahnbereich". Er erläuterte verschiedene Behandlungsmethoden und gab Einblicke in seine bevorzugten Techniken und Materialien. Anhand einer Dos-and-Don'ts-Liste verdeutlichte Frankenberger auch noch einmal, dass vorher beschriebene Influencer-Zahntrends keiner normalen Prozedur entsprächen. So führten die Präparation am gesunden Zahn und die komplette Entfernung statt einer Reparatur die Liste der Don'ts an. Durch eine wissenschaftlich fundierte Basis, hilfreiche Tipps und eine Portion Humor, wie Stefan Ries diesen Vortrag beschrieb, konnte Frankenberger sein Publikum überzeugen und regte eine lebhafte Fragerunde an.

Digitale Prozesse und Kommunikation

Die beiden letzten Vorträge des Young Dentist Days rundeten den Tag mit viel fachlichem Input ab. Dr. Ingo Baresel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA), sprach in seinem Vortrag "Digitaler Workflow in der Zahnarztpraxis" über die Vorteile, die eine digitale Abformung gegenüber einer analogen Abformung mit sich bringt. Zeitersparnis sowie die schnelle Korrektur von Scans waren nur zwei Beispiele von vielen. Prof. Dr. Anne Wolowski, DGZMK-Generalsekretärin, widmete sich dem unentbehrlichen Thema „Gesprächsführung mit Patienten/-innen" und konnte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abschließend die Grundlagen der Patientenkommunikation vermitteln.