Beschluss aus der Hauptversammlung

Hauptversammlung 2023

36 - „Wir geben Deutschland das Lächeln zurück“

Wortlaut des Antrages:

 

Die Hauptversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte unterstützt die vom Bundesvorstand initiierte Image-Kampagne zur Darstellung des Wertes der freiberuflich selbstständigen Praxen für die Mundgesundheit in Deutschland.

Sie begrüßt zugleich die Kampagne der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung gegen die Wiedereinführung der Budgetierung im zahnärztlichen Bereich.

 

Die Hauptversammlung fordert alle Kolleginnen und Kollegen auf, Kontakte zur Presse, zu politischen Parteien und in gesellschaftlichen Gruppen zu nutzen, um den berechtigten Forderungen der Zahnärzteschaft zum Erhalt der hochwertigen flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung Nachdruck zu verleihen.

 

Begründung:

Das im November 2022 verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) schränkt die zahnmedizinische Versorgung der Patienten massiv ein.

 

Mit der im Gesetz enthaltenen strikten Budgetierung für 2023 und 2024 werden der Versorgung die erst kürzlich zugesagten Mittel für die neue, präventionsorientierte Parodontitis-Therapie wieder entzogen. Fast alle der rund 30 Millionen Patientinnen und Patienten, die an der Volkskrankheit Parodontitis leiden, werden damit faktisch eines Leistungsanspruches beraubt, der erst im Vorjahr in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen und von allen Beteiligten als ein Meilenstein für die Mund- und Allgemeingesundheit begrüßt wurde.

Parodontitis steht im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes und stellt zugleich ein Risiko für Schwangere, demenziell erkrankte Patienten sowie für schwere Verläufe bei Infektionen mit dem Coronavirus dar.

Mit diesem Gesetz verschließt die Ampel wissentlich die Augen vor den gesundheitlichen Folgen für unsere Patienten und wirft gleichzeitig die von ihr gepredigten Prinzipien von Nachhaltigkeit und Prävention in der Gesundheitsversorgung vollständig über Bord.

Dieses Gesetz ist präventionsfeindlich und gefährdet nachhaltig die Zahn- und Allgemeingesundheit der Patienten und ist verantwortungslos.

Entgegen seiner Aufgabe, für die allgemeine Gesundheitsversorgung aller Bürger zu sorgen, nimmt der Minister Lauterbach durch den faktischen Entzug von zugesagten finanziellen Mitteln zur Bekämpfung der Volkskrankheit Parodontitis das Entstehen und die Verschlimmerung von schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen sehenden Auges in Kauf.

 

Die Auswirkungen des GKV-FinStG sind mit erheblichen Folgekosten für die Beitragszahler und Krankenkassen verbunden. Im zahnärztlichen Bereich summieren sich diese auf rund 200 Mio. Euro jährlich. Hinzu kommen massive Folgekosten im ärztlichen Versorgungsbereich.

 

Deshalb ist die gesamte Zahnärzteschaft aufgefordert, im Rahmen der KZBV-Kampagne „ZÄHNE ZEIGEN“ die Öffentlichkeit über die massiven Folgen für die Gesundheit aller Bürger aufzuklären.

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