Beschluss aus der Hauptversammlung

1. Die Hauptversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte fordert die politischen Entscheidungsträger auf, von jeglichen Maßnahmen Abstand zu nehmen, die auf eine erneute Einführung von Zulassungsbeschränkungen für Zahnärztinnen und Zahnärzte im Rahmen der sogenannten Bedarfsplanung abzielen.
2. Die freie Niederlassung ist ein zentrales Element der zahnärztlichen Freiberuflichkeit und Ausdruck der Berufsfreiheit. Sie stellt sicher, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte eigenverantwortlich über ihre berufliche Zukunft entscheiden können.
3. Die Hauptversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte spricht sich daher gegen jede Form staatlicher Reglementierung aus, die eine Einschränkung der freien Niederlassung ermöglicht – insbesondere unter dem Deckmantel einer erweiterten Länderkompetenz bei der Bedarfsplanung.
4. Statt neuer Zulassungsbeschränkungen fordert der FVDZ die Bundesregierung und die Länder auf, die Freiberuflichkeit zu stärken und gemeinsam mit der Zahnärzteschaft Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine flächendeckende und zukunftssichere Versorgung auch in unterversorgten Regionen ermöglichen. Dazu gehören u. a.:

  • Förderung für Niederlassungen im ländlichen Raum,
  • Entlastung von Bürokratie,
  • attraktive Rahmenbedingungen für niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte,
  • Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Begründung
Die freie Niederlassung ist ein wesentlicher Bestandteil der zahnärztlichen Freiberuflichkeit. Sie erlaubt es Zahnärztinnen und Zahnärzten, eigenverantwortlich über ihren Praxisstandort zu entscheiden und dabei unternehmerisches Risiko zu tragen. Die eigentliche Herausforderung liegt in der drohenden regionalen Unterversorgung, insbesondere in
ländlichen Gebieten. Dieser kann nicht durch starre Zahlen begegnet werden, sondern nur durch attraktive Rahmenbedingungen, die Zahnärztinnen und Zahnärzte motivieren, sich auch dort niederzulassen. Mit der Abschaffung der Zulassungsbeschränkungen im Jahr 2007 wurde dieses Recht gestärkt – in Anerkennung der Tatsache, dass eine starre Bedarfsplanung den Versorgungsrealitäten nicht gerecht wird. Eine Rückkehr zu Zulassungsbeschränkungen würde keinen Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme
leisten. Der FVDZ steht für Eigenverantwortung und Freiberuflichkeit – und für eine nachhaltige Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten.

Haushalt
keine Auswirkungen

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