Beschluss aus der Hauptversammlung
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) bekennt sich ausdrücklich zum bewährten dualen System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung in Deutschland. Dieses System ist ein wesentlicher Garant für Wahlfreiheit, Qualität, Innovation und Patientenorientierung in der zahnärztlichen Versorgung. Es hat sich über Jahrzehnte als stabil und leistungsfähig erwiesen und darf nicht durch vereinheitlichende oder kollektivierende Modelle gefährdet werden.
1. Getragen von freiberuflichen Zahnärztinnen und Zahnärzten
Die zahnärztliche Versorgung in Deutschland wird durch freiberuflich tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte gewährleistet. Nur die freie Berufsausübung sichert die persönliche Verantwortung gegenüber dem Patienten, die Unabhängigkeit in Diagnostik und Therapie sowie den Erhalt höchster Qualitätsstandards. Der FVDZ fordert die Politik auf, die Freiberuflichkeit als tragende Säule der Gesundheitsversorgung zu schützen und zu stärken.
2. Selbstverwaltung stärken – nicht schwächen
Die gemeinsame Selbstverwaltung von Zahnärzteschaft und Krankenkassen ist ein tragendes Element des deutschen Gesundheitssystems. Der FVDZ fordert, die Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume der Selbstverwaltung zu erweitern, anstatt sie durch überbordende staatliche Eingriffe oder Auflagen einzuschränken. Selbstverwaltung braucht Vertrauen, fachliche Kompetenz und echte Eigenverantwortung, keine politische Detailsteuerung.
3. Klare Rechtsaufsicht statt Fachaufsicht
Die Aufsicht über die Organe der Selbstverwaltung hat sich auf eine klare Rechtsaufsicht zu beschränken. Eine Fachaufsicht, die inhaltlich in Entscheidungen eingreift, widerspricht dem Prinzip der freien Selbstverwaltung und gefährdet die Eigenständigkeit der zahnärztlichen Körperschaften. Der FVDZ fordert den Gesetzgeber auf, diese Trennung eindeutig zu wahren.
4. Entfernung versicherungsfremder Leistungen
Das Solidarprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung darf nicht durch versicherungsfremde Leistungen überdehnt werden. Leistungen, die nicht der Absicherung von Krankheitsrisiken dienen, müssen konsequent aus dem System entfernt oder anderweitig finanziert werden. Nur so bleibt die GKV langfristig finanzierbar und funktionsfähig.
Hauptversammlung
5. Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten
Der FVDZ steht für Eigenverantwortung statt Bevormundung. Versicherte sollen selbstbestimmt über Prävention, Behandlung und Zusatzleistungen entscheiden können. Eine faire Beteiligung der Versicherten an den Kosten stärkt das Bewusstsein für den Wert medizinischer Leistungen und sichert die Solidargemeinschaft nachhaltig.
6. Prävention sichern und fördern
Prävention ist der Schlüssel zu einer gesunden Bevölkerung und zur nachhaltigen Entlastung des Gesundheitssystems. Der FVDZ fordert, die zahnmedizinische Prävention konsequent zu stärken und dauerhaft zu finanzieren. Präventive Maßnahmen müssen als zentrale Säule der Versorgung verstanden und finanziell so abgesichert werden, dass sie flächendeckend, qualitätsgesichert und unabhängig von wirtschaftlichen Restriktionen erbracht werden können. Die Finanzierung der Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss politisch verlässlich garantiert werden.