Weltdiabetestag ‒ Prävention muss gesundheitspolitische Priorität haben
Berlin, 12. November 2025. „Diabetes und Wohlbefinden“ lautet in diesem Jahr das Motto des Weltdiabetestags am 14. November. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) weist aus diesem Anlass auf die enge Verbindung zwischen Diabetes und Mundgesundheit hin. Beide Volkskrankheiten beeinflussen und verstärken sich gegenseitig mit gravierenden Folgen.
„Menschen mit Diabetes haben ein bis zu dreimal höheres Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken“, erklärt Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des FVDZ. „Parodontitis zählt als entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Körper, und mit ihr steigt das Risiko für Schlaganfälle, koronare Herzerkrankungen und eben auch für die verstärkende Wechselwirkung mit Diabetes. Diese Zusammenhänge werden gesundheitspolitisch leider noch immer unterschätzt“, betont der Zahnarzt.
Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer Parodontitis betroffen, rund 10 Prozent der Bevölkerung leben mit Diabetes. Zur Vorbeugung empfiehlt Öttl: „Die richtige Einstellung des Blutzuckers und ein gesunder Lebensstil sowie das zweimal tägliche, dreiminütige Putzen der Zähne mit fluoridhaltiger Zahncreme, die Verwendung von Zahnzwischenraumbürstchen kann der Patient selbst beitragen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis und die mindestens zweimal jährlich sinnvolle Professionelle Zahnreinigung sind wichtige Elemente der Vorsorge.“
Beide Erkrankungen verursachen hohe Folgekosten. „Die Politik muss begreifen, dass Prävention kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Volksgesundheit ist“, bringt Öttl es auf den Punkt. „Denn Zahngesundheit ist ein zentrales Element der Gesundheit – und Prävention beginnt im Mund. Deshalb brauchen wir weniger Bürokratie und mehr Freiraum für Prävention. Jeder Euro, der bei der Vorsorge gespart wird, kostet ein Vielfaches in der Behandlung der Folgeerkrankungen.“