Weltdiabetestag: Diabetes und Parodontitis behandeln lassen
Berlin (14. November 2024). Wundheilungsstörungen nach Zahnextraktionen, Zahnfleischabszesse oder auch Zahnfleischentzündungen mit Geschwüren können für Zahnmediziner ein Hinweis auf eine Diabetes-Erkrankung (Zuckerkrankheit) ihrer Patienten sein. Die Zahl der in Deutschland an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 Erkrankten wird auf etwa 10 Prozent geschätzt. Neben Augen-, Nieren- und Nervenschäden gilt auch die Parodontitis als Begleit- und Folgeerkrankung.
„Die Parodontitis zählt als entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Körper und mit ihr steigt das Risiko für Schlaganfälle, koronare Herzerkrankungen und eben auch für die verstärkende Wechselwirkung mit Diabetes“, erläutert Zahnarzt Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November.
Diabetiker haben ein dreimal so hohes Risiko an einer Parodontitis zu erkranken. Es gibt gravierende Wechselwirkungen zwischen beiden Krankheiten. Gelangen Bakterien einer anhaltenden Parodontitis über die Blutbahn in den Körper, können sie durch Entzündungen die Organe schädigen.
„Neben der passenden Einstellung des Blutzuckers und einem gesunden Lebensstil sind zur Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch das zweimaltägliche, dreiminütige Putzen der Zähne nach dem Frühstück und nach dem Abendessen mit einer fluoridhaltigen Zahncreme, die Verwendung von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen und vor allem die regelmäßige Kontrolluntersuchung sowie die Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis wichtige Elemente der Vorsorge“, rät Öttl.
„Daher sollten die Prävention und die Therapie einer Parodontitis fester Bestandteil der Diabetes-Behandlung sein. Die Politik muss endlich die Budgets abschaffen. Krankheit lässt sich nicht berechnen“, resümiert der FVDZ-Bundesvorsitzende.