Tag der gesunden Ernährung

FVDZ: Je weniger Zucker, desto besser

Im Durchschnitt hat jeder Deutsche 2022/2023 rund 32,2 Kilogramm Zucker konsumiert. Pro Tag bedeutet das eine Zuckermenge von rund 91 Gramm. Das sind etwa 30 Stück Würfelzucker am Tag. Laut WHO sollten freie Zucker pro Tag weniger als zehn Prozent der gesamten Energiezufuhr ausmachen, umgerechnet sind das etwa 50 Gramm – bei einem Verbrauch von 2000 Kilokalorien am Tag.

„Der größte Feind für die Zahngesundheit ist Zucker, der von Bakterien zu Säuren umgewandelt wird, die den Zähnen Mineralien entziehen, den Zahnschmelz angreifen und zu Karies führen“, sagt Zahnarzt Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Doch da Zucker in Süßigkeiten enthalten sei, aber auch im Müsli, Fruchtjoghurt/-saft, Ketchup, Softdrink, in einigen Hustensäften, Lutschpastillen und sogar manchen Wurstwaren, könne er nicht ganz gemieden werden.

Zudem wendeten die Lebensmittelhersteller gerne Tricks an. „Nur Saccharose, also der Rüben-, Rohr- und Haushaltszucker, muss als Zucker aufgeführt werden. So können Produkte, die als ‚zuckerfrei‘ gekennzeichnet sind und damit nicht mehr als 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten dürfen, Karies fördern“, erläutert Öttl. Indes versteckten sich hinter Angaben wie Glucose, Fructose, Mais/Stärke, Maltose, Maltodextrin, Dextrose (Traubenzucker), Raffinose, Laktose (Milchzucker), Gerstenmalzextrakt, Süßmolkenpulver, Fruchtsüße, Agavendicksaft, Agavensirup gleichfalls Zuckersorten.

„Wer auf das Naschen nicht verzichten will, sollte zahnfreundliche Süßigkeiten bevorzugen, die Zuckeraustauschstoffe beziehungsweise Süßstoffe verwenden. Zu erkennen sind diese Produkte am Zahnmännchen mit Schirm“, weiß der Münchner Zahnarzt. Oder, besser noch, bissharte Lebensmittel wie Karotten, Äpfel, Vollkornbrot oder Nüsse naschen, die zum Kauen anregen: „Das stärkt nicht nur die Zähne. Das stimuliert die Speichelbildung, die im Kampf gegen die Säuren hilft, diese verdünnt und abfängt“, erläutert Öttl.

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