Weltgesundheitstag am 07. April 2023

FVDZ: Es braucht den politischen Willen

Gesunde Zähne sind nicht für alle Menschen selbstverständlich. Häufig sind orale Erkrankungen sowohl Ursache als auch Folge von Armut und sozialer Ungleichheit. Karies und Parodontitis sind eine zentrale Herausforderung für das Gesundheitssystem, zumal sich Erkrankungen im Mundraum negativ auf die Gesamtgesundheit auswirken. „Das zeigt, es braucht den politischen Willen, diesem wichtigen Thema adäquate Beachtung zu schenken“, sagt Harald Schrader, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), anlässlich des WHO-Weltgesundheitstages am 07. April 2023, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gesundheit für alle“ steht.

Laut Schrader steht allerdings ausgerechnet die erst vor zwei Jahren eingeführte und langfristig angelegte Parodontitis-Therapie auf der Kippe. Schuld daran sei das im Herbst 2022 verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das 2023 zur Deckelung zahnärztlicher Leistungen geführt habe. Die politisch motivierten Sparmaßnahmen, prophezeit Zahnarzt Schrader, werden sich auf die Zahngesundheit und die Allgemeingesundheit auswirken, den Patientinnen und Patienten schaden und die Kosten letztlich nur weiter in die Höhe treiben.

In Deutschland sind mehr als 30 Millionen Menschen an Parodontitis erkrankt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch bakteriellen Zahnbelag. Mit der zunächst lokalen Entzündung des Zahnfleisches und des Kieferknochens steigt das Risiko für eine koronare Herzkrankheit, Atemwegserkrankung, Osteoporose oder auch Diabetes, an dem allein elf Millionen Deutsche erkrankt sind. „Aus Forschungsstudien lässt sich klar ableiten: Wird eine Parodontitis erfolgreich behandelt, hat dies einen positiven Effekt auf die Diabetes-Kontrolle“, weiß Schrader. Umso unverständlicher sei die Deckelung der zahnärztlichen Therapie.

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