Zahnmedizinstudium: Verordnung zur Änderung der Approbationsordnung verabschiedet

Engagement an der Basis – Studierende setzen Forderungen durch

Erfolg für die Studierenden: In die neue Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen (ZApprO) werden neben den Vorschlägen des Gesundheits- und Kulturausschusses auch zahlreiche Empfehlungen des Studierendenparlaments im Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ StuPa) einfließen. Der Bundesrat hat der Verordnung zur Änderung der ZApprO bereits am 17. September 2021 zugestimmt.


Sinnvolle Übergangsregelungen, aber verbesserungswürdiger Nachteilsausgleich


„Wir begrüßen natürlich sehr, dass wir gehört wurden“, sagt Albrecht Gäde, Leiter der StuPa-Arbeitsgruppe Approbationsordnung. Vor allem zur Übergangsregelung äußert sich Gäde zufrieden: „Die bisher geltenden Vorschriften hätten zu einer unverschuldeten Verlängerung des Studiums ganzer Jahrgänge führen können.“ Mit den Änderungen könnten nun erfreulicherweise alle nach alter ZApprO begonnenen Studiengänge auch nach dieser abgeschlossen werden. Antje Dunkel, Gädes Vorgängerin in der StuPa-Arbeitsgruppe und heute erste Vorsitzende des Bundesverbandes der Zahnmedizinstudierenden (bdzm), sieht allerdings trotz aller Erfolge weiterhin Verbesserungspotenzial, so etwa beim sogenannten „Nachteilsausgleich“: „Dieser schließt entgegen unserer Forderung weiterhin Schwangere und Stillende während der Studienzeit nicht mit ein.“


Finanzierung nicht abschließend geklärt, aber Schub für Digitalisierung der Lehre


Konstantin Schrader, erster Vorsitzender des FVDZ StuPa, weist darüber hinaus auf die Finanzierungsproblematik hin: „Der künftig höhere Betreuungsschlüssel in der Klinik erfordert einen erweiterten Personalaufwand. Mangelt es an adäquater Finanzierung durch die Länder, könnten schlimmstenfalls ganze Studienplätze wegfallen.“ Gegen einen ZApprO-bedingten Abbau von Studienplätzen werde sich das StuPa mit aller Vehemenz positionieren. Positiv wertet das StuPa indes die neu eingeführte Möglichkeit, praktische Kurse durch digitale Lehrformate zu flankieren. Dilara Arslan, Leiterin der StuPa-Arbeitsgruppe Digitalisierung, betont, dass die Digitalisierung des Studiums in der Pandemie einen großen Schritt nach vorne getan habe. „Jetzt gilt es, die Erfahrungen aus dieser Zeit zu evaluieren und digitale Lehrinhalte auf sinnvolle Art mit der Präsenzlehre zu verknüpfen.“


Digitalisierung und Co. – weiter an der zahnmedizinischen Zukunft stricken


Positiv resümiert Dunkel, dass die ZApprO nun weitestgehend an aktuelle Standards angepasst worden sei. „Die Änderungen sind ein entscheidender Schritt hin zur praktikablen Umsetzung der Gesetzesvorgabe. Als Interessenvertretung der Zahnmedizinstudierenden werden wir vom StuPa und vom bdzm uns selbstverständlich auch in Zukunft aktiv dafür einsetzen, dass die Interessen der Studierenden an den einzelnen Universitätsstandorten gewahrt werden – auch hinsichtlich der Ausgestaltung der neuen ZApprO.“

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