FVDZ aktuell vom 07.05.2024

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  • Zahnärzte in Europa: Selbstständige Unabhängigkeit verteidigen
  • Europawahl: Gesundheitspolitik auf Spitzenplatz
  • Zi-Umfrage: „Wechsel der Praxis-Software sollte belohnt werden“
  • Austausch: FVDZ-Vorsitzender zu Gast beim dentista:kongress 2024

 

Aus der Gesundheits- und Standespolitik


Zahnärzte in Europa: Selbstständige Unabhängigkeit verteidigen


Die Vertreter der Zahnärzteverbände in Europa haben sich am 26. und 27. April in Zypern zur Frühjahrs-Vollversammlung der European Regional Organisation (ERO) der FDI World Dental Federation getroffen. Vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte waren die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Thomas Wolf und Dr. Jeannine Bonaventura dabei. Es gibt zahlreiche neue Entwicklungen und Initiativen wie zum Beispiel die Gründung der Task Force „Membership and Liaison“. Ziel ist es, die Mitgliederbindung und die internationale Zusammenarbeit zu stärken. Die ERO-Arbeitsgruppe (AG) „Freiberuflichkeit“ kündigte indes eine Studie in sechs Sprachen an, die sich mit der Arbeitswelt junger Zahnärztinnen und Zahnärzte befasst. Die Untersuchung soll auch Aufschluss darüber geben, unter welchen Bedingungen die junge Zahnärzteschaft arbeiten möchte. Die Arbeitsgruppe „Integration“ diskutierte die Verfügbarkeit zahnmedizinischer Materialien in den östlichen ERO-FDI-Ländern, die sich zunehmend von Russland lösen und ihr Niveau an westeuropäische Standards anpassen möchten. Und die AG „Digitalization“ arbeitet momentan an einem Papier zur Anwendung Künstlicher Intelligenz in Zahnarztpraxen. Mit Blick auf investorenbetriebene zahnärztliche Einheiten gab es eine klare Haltung seitens der ERO: Der zahnärztliche Berufsstand müsse die selbstständige Unabhängigkeit verteidigen, sowohl die vertrauensvolle Beziehung zum Patienten als auch die Therapiefreiheit.
FVDZ

 

Europawahl: Gesundheitspolitik auf Spitzenplatz

Gesundheitspolitik steht in der Bedeutung für die Wahlberechtigten zur Europawahl am 9. Juni auf einer Spitzenposition gleich hinter „Bekämpfung von Armut“. Dies geht aus einer neuen Eurobarometer-Umfrage hervor. Gesundheitspolitik spielte für die EU-Bürgerinnen und -Bürger bei der Europawahl vor fünf Jahren noch gar keine Rolle – was durchaus verständlich ist, da Gesundheitspolitik fast ausschließlich nationale Aufgabe der Mitgliedstaaten der EU war. Durch die COVID-19-Pandemie ist das Thema „Öffentliche Gesundheit“ allerdings in den Mittelpunkt gerückt. Auch andere Bereiche wie beispielweise der Europäische Gesundheitsdatenraum spiegeln wider, dass der Einfluss Europas auf die Gesundheitspolitik der Länder steigt. Die Eurobarometer-Umfrage zeigt ein starkes Interesse an der öffentlichen Gesundheit – allerdings variiert dieses stark innerhalb der Länder und der Bevölkerungsgruppen. Der Wahl-O-Mat zur Europawahl, der als Orientierungshilfe zur Wahlentscheidung gedacht ist, startet übrigens heute. 38 Thesen wurden aus den Wahlprogrammen der Parteien zusammengestellt und zeigen dann in der Auswertung der Zustimmung oder Nicht-Zustimmung den Hang zu bestimmten Parteien.
euractiv, Heise

 


Zi-Umfrage: „Wechsel der Praxis-Software sollte belohnt werden“


Rund die Hälfte der niedergelassenen Praxen in Deutschland ist unzufrieden mit ihrer Praxis-Software; drei von vier Arzt- und Psychotherapiepraxen würden diese nicht weiterempfehlen. Zu den empfohlenen Systemen gehören nicht die am weitesten verbreiteten. Fast die Hälfte der Nutzer gibt an, der Praxisablauf werde mehrmals pro Woche oder täglich durch Softwarefehler gestört. Das sind zentrale Ergebnisse einer bundesweiten Praxisumfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi); ausgewertet wurden 10.245 Datensätze eines Online-Fragebogens. Nach Auffassung des Zi könne die Ursache von Softwarefehlern auch beim Konnektor oder der gematik liegen. Durch die Umfragedaten seien 15 positiv bewertete Systeme ermittelt worden. „Die Liste dieser Systeme stellen wir gerne zur Verfügung“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Er plädiert dafür, dass die Politik den Wechsel zu einer leistungsfähigen Lösung belohne.
Zi


Aus dem Verband

 

Austausch: FVDZ-Vorsitzender zu Gast beim dentista:kongress 2024


Mehr Verbindendes als Trennendes – so lautete das Grußwort des FVDZ-Bundesvorsitzenden Christian Öttl beim dentista:kongress 2024 in Berlin. Der Verband der ZahnÄrztinnen lud wie jedes Jahr zu diesem Kongress mit interaktivem Workshop-Charakter und viel Zeit zum Netzwerken ein. Auch Öttl nutzte die Gelegenheit für verschiedene Treffen und tauschte sich über Zukunftsthemen aus, die von der Finanzierung der Praxis über KI in der Praxis bis hin zu Schwierigkeiten mit den Vorgaben der gematik bei der Telematikinfrastruktur reichten. In den Gesprächen wurde deutlich, dass alle die derzeitige zahnmedizinische Versorgung aufrechterhalten, den Niederlassungswillen fördern und die Angst vor der Selbstständigkeit reduzieren wollen. Dentista-Präsidentin Rebecca Otto betonte die Notwendigkeit der Verbände und deren Verbundenheit. Mitgliedschaften in verschiedenen Verbänden seien sinnvoll, und die Verbände ergänzten sich, betonte sie.
FVDZ, Dentista