FVDZ aktuell vom 1.12.2025
- Landesverband Sachsen: 200 Studierende beim Vorweihnachtstreffen
- Instagram-Adventskalender gestartet: 70 Jahre FVDZ
- Pariser Dentalkongress: Internationaler Austausch auf höchstem Niveau
- Warken: Neue Digitalgesetze im Frühjahr 2026
- Häusliche Gewalt: Zahnarztpraxen als wichtige Helfer
- GKV-SV: „Ab jetzt rollte die Klagewelle“
- Studien: Parodontitis kann Erektionsprobleme verursachen
- Erinnerung: Preis zur Rolle der Ärzteschaft in NS-Zeit verliehen
- Praxistipp der Woche: Wissenswertes zur Umsatzsteuer
Aus dem Verband
Landesverband Sachsen: 200 Studierende beim Vorweihnachtstreffen
Bereits zum 11. Mal haben der FVDZ-Landesverband Sachsen und die Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) Zahnmedizinstudierende zum beliebten vorweihnachtlichen Treffen mit Eislaufen, Essen und Getränken eingeladen. Gut 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Unis in Leipzig und Dresden waren vergangenen Donnerstag auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch in Dresden dabei. Die Leipziger wurden mit einem gecharterten Bus zum Event und danach wieder nach Hause gebracht. Für gute Stimmung musste niemand sorgen, die Studis hatten sowohl draußen auf der Eisfläche und an den Imbissbuden als auch drinnen in der rustikalen Blockhütte sichtbaren Spaß. Unter ihnen einige, die gerade ihr Examen bestanden und demnach einen guten Grund zum Feiern hatten. Extra aus der Bundeshauptstadt angereist waren auch drei Mitarbeiter der FVDZ-Geschäftsstelle in Berlin. Geschäftsführer Ralf Rausch begrüßte den Nachwuchs im Namen des Verbands, genauso wie Andreas Huth und Cornelia Otto aus dem Vorstand des Landesverbands Sachsen.
Instagram-Adventskalender gestartet: 70 Jahre FVDZ
Gestern wurde auch beim Instagram-Adventskalender des Freie Verbands Deutscher Zahnärzte das erste Türchen geöffnet. Dieses Jahr läuft er unter dem Jubiläumsmotto „70 Jahre FVDZ: Behind the Scenes“. Jeden Tag erwartet die Community ein interessanter „Fact of the Day“ aus sieben Jahrzehnten Verbandsgeschichte und Zahnmedizin. Alle drei Tage finden zudem Gewinnspiele statt, bei denen hochwertige Preise aus der FVDZ-Akademie, dem FVDZ-Shop, exklusive Goodies sowie Angebote unserer Kooperationspartner verlost werden. Ein besonderes Highlight sind der 6. Dezember mit Preisen der ZA AG sowie der 24. Dezember: Dann können nicht nur eine, sondern gleich 70 Personen gewinnen. Folgen Sie uns auf @fvdzev, um nichts zu verpassen. Viel Spaß beim Öffnen!
Pariser Dentalkongress: Internationaler Austausch auf höchstem Niveau
Der Dentalkongress in Paris hat vergangene Woche gezeigt, warum er – nach der IDS in Köln – als zweitgrößter Dentalkongress Europas gilt. Mit zehntausenden Besucherinnen und Besuchern, einer riesigen Industrieausstellung und einem hochkarätigen wissenschaftlichen Programm bot die Veranstaltung einen umfassenden Überblick über Trends, Technologien und Entwicklungen der modernen Zahnmedizin. Mit dabei: Jeannine Bonaventura, stellvertretende Vorsitzende des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Eindrucksvoll war die Vielfalt der internationalen Aussteller. Digitale Workflows, KI-gestützte Diagnostik, neue Biomaterialien, Chairside-Fertigung, Implantologie und Prothetik standen ebenso im Mittelpunkt wie Managementthemen und zukünftige Versorgungsmodelle. Viele Vorträge widmeten sich den Herausforderungen, die in europäischen Gesundheitssystemen ähnlich sind – von Personalmangel über Bürokratie bis hin zur notwendigen Modernisierung der Gebührenstrukturen. Auch für den FVDZ war der Kongress eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch: Gespräche zeigten deutlich, dass freiberufliche Strukturen, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Qualitätsorientierung europaweit zunehmend unter Druck geraten – gleichzeitig aber überall als zentrale Säulen einer patientenorientierten Versorgung gesehen werden. Der Kongress verdeutlichte: Zahnmedizin ist im Wandel, und Deutschland kann von internationalen Entwicklungen profitieren. Für den FVDZ heißt das, weiterhin engagiert für Rahmenbedingungen einzutreten, die Innovation ermöglichen und die Selbstständigkeit stärken.
Aus der Gesundheits- und Standespolitik
Warken: Neue Digitalgesetze im Frühjahr 2026
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat bei der Digital Health Conference der Branchenverbands Bitkom zwei neue Digitalgesetze für das nächste Frühjahr angekündigt. Zum einen soll es darum gehen, mehr Stabilität in die Telematikinfrastruktur zu bekommen, zum anderen um die Nutzung digitaler Tools zur medizinischen Ersteinschätzung von Patienten. Die digitale Ersteinschätzung werde bei der Entwicklung eines Modells zur besseren Patientensteuerung eine zentrale Rolle einnehmen, erläuterte Warken. Derzeit werde geprüft, in welcher Form Lösungen wie digital gestützte Prozesse, beispielsweise elektronische Facharztüberweisungen, bei dem inzwischen angedachten Primärarztsystem genutzt werden könnten. In einer verbesserten Versorgungssteuerung sollen dann Ressourcen geschont und die Informationsübermittlung verbessert werden. Der wohl wichtigste Baustein aber ist die elektronische Patientenakte, betonte die Gesundheitsministerin. „Sie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt einer guten, sektorenübergreifenden und datenbasierten Versorgung.“ Dem sinnvollen Einsatz digitaler Technologien komme entscheidende Bedeutung bei der Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens zu.
Quelle: Ärzteblatt, Tagesspiegel Background, Heise
Häusliche Gewalt: Zahnarztpraxen als wichtige Helfer
Neue Bundeslagebilder von BMI, BMBFSFJ und BKA zeigen, dass die häusliche Gewalt in Deutschland einen Höchststand erreicht hat. Zugleich werde nur ein Bruchteil der Fälle angezeigt, teilt die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) mit. Da rund sich 60 Prozent der Gewaltverletzungen im Gesichts-, Mund- und Kieferbereich befinden, seien Zahnärztinnen und Zahnärzten manchmal die erste und auch einzige Anlaufstelle. Denn Betroffene stellten Hämatome, Zahn- oder Kieferfrakturen häufig als Unfall dar, doch Befunde und Vorgeschichte passten oft nicht zusammen. „Die Praxen sind sensibilisiert und können bei der rechtssicheren Dokumentation und Weiterleitung von Verdachtsfällen unterstützen sowie über anonyme Hilfsangebote informieren“, betont BZÄK-Vizepräsident Ralf Hausweiler. Zahnärztinnen und Zahnärzte blieben damit ein zentraler Baustein im interdisziplinären Hilfsnetzwerk gegen häusliche Gewalt. Auf ihrer Website stellt die BZÄK juristische Informationen, Gesprächs- und Handlungshilfen sowie den wichtigen forensischen Befundbogen bereit.
Quelle: BZÄK
GKV-SV: „Ab jetzt rollte die Klagewelle“
Die Krankenkassen machen Ernst: Der GKV-Spitzenverband hat erste Klagen gegen den Bund eingereicht. Dabei geht es um die unzureichenden staatlichen Beitragszahlungen für Bürgergeldempfänger. Bürgergeld ist eine Fürsorgeleistung des Staates zur Sicherung des Existenzminimums. Dazu gehört auch die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung. Lediglich ein Drittel der entstehenden Kosten würden jedoch durch die staatlichen Zahlungen abgedeckt, zwei Drittel würden aus den solidarisch finanzierten Beiträgen der Versicherten bezahlt, so der GKV-Spitzenverband. „Die gesetzlichen Krankenkassen subventionieren hier den Staat, der sich durch die nicht annähernd kostendeckenden Beiträge für Bürgergeldbeziehende um rund zehn Milliarden Euro selbst entlastet und die GKV jedes Jahr auf diesem Betrag sitzen lässt“, kritisiert die Verwaltungsratsvorsitzende und Arbeitgebervertreterin Susanne Wagenmann. Co-Verwaltungsratsvorsitzender Uwe Klemens betont, der GKV-Spitzenverband habe die Politik „immer und immer wieder“ auf die rechtswidrige Unterfinanzierung bei den Beiträgen für Bürgergeldbeziehende hingewiesen – nun sei es genug. „Im Interesse unserer 75 Millionen Versicherten haben wir am Freitag die ersten Klagen eingereicht. Ab jetzt rollt die Klagewelle und wir lassen nicht locker“, gibt sich Klemens kämpferisch. „Wir bleiben so lange dran, bis das höchstrichterlich entschieden ist.“
Quelle: GKV-Spitzenverband, Rheinische Post, Handelsblatt, Spiegel
Studien: Parodontitis kann Erektionsprobleme verursachen
Parodontitis erhöht das Risiko für Erektionsstörungen. Nach einer aktuellen Analyse ist die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion bei Männern mit Parodontitis 2- bis 3-mal höher. Darauf weist die European Federation of Periodontology (EFP) hin. Schon frühere Studien zeigten, dass Parodontitis mit erektiler Dysfunktion und möglicherweise mit Prostatakarzinomen in Verbindung steht. Im ZR ZahnmedizinReport des IWW-Instituts für Wissen in der Wissenschaft hieß es 2012, dass Männer mit chronischer Parodontitis häufiger Erektionsprobleme hätten. Aktuell erklärte James Deschner, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ausschusses der EEP: „Es gibt viele Krankheiten und Beschwerden, die mit erektiler Dysfunktion in Verbindung stehen, darunter Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dyslipidämie, schlecht eingestellter Diabetes und Adipositas. Da diese Erkrankungen auch das Risiko für Parodontitis erhöhen, könnte ein Teil des Zusammenhangs auf diese gemeinsamen Risikofaktoren zurückzuführen sein.“ Bei schwerer Parodontitis gelangten Mikroorganismen, deren Bestandteile und Produkte sowie Entzündungsmediatoren in den systemischen Kreislauf. Sie könnten direkte und indirekte Schäden in anderen Teilen des Körpers verursachen. Daher sei es naheliegend, dass Parodontitis auch die Funktion der penilen Gefäße beeinträchtigen kann. „Studien deuten auch darauf hin, dass Parodontitis die Qualität und Quantität der Spermien beeinträchtigen kann, und mehrere Metaanalysen haben einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Prostatakrebs festgestellt.“ Obwohl weitere Untersuchungen erforderlich seien, um diese Zusammenhänge zu bestätigen.
Quelle: zm online, IWW, zwp online
Erinnerung: Preis zur Rolle der Ärzteschaft in NS-Zeit verliehen
Am vergangenen Dienstag ist der Herbert-Lewin-Preis zur Aufarbeitung der Geschichte der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) zum 10. Mal verliehen worden. Die Auszeichnung würdigt zwei wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit medizinischen Schicksalen in der NS-Zeit auseinandersetzen. Der Preis wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Bundesärztekammer (BÄK), der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) vergeben. Den ersten Preis erhielt Lea Münch für ihre Arbeit „Innenansichten der Psychiatrie im Elsass zur Zeit des Nationalsozialismus. Lebensgeschichten zwischen Strasbourg und Hadamar“. Die Studie beleuchtet individuelle Schicksale psychiatrischer Patientinnen und Patienten. Der zweite Preis ging an Dana Derichs. Ihre Arbeit „Die Medizinstudentinnen der Universität Erlangen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus“ analysiert Lebenswege und Karrieren von Frauen in der Medizin. Der Herbert-Lewin-Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und soll die historische Aufarbeitung der Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus fördern, aber auch die Erinnerung an engagierte (Zahn-)Ärztinnen und (Zahn-)Ärzte aufrechterhalten, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Nähere Infos gibt es hier.
Quelle: BMG, BÄK, KBV, BZÄK, KZBV
Praxistipp der Woche
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – ein Überblick
Seit dem 28. Juni 2025 gilt das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Damit möchte man erreichen, dass digitale und physische Produkte sowie Dienstleistungen barrierefrei werden. Jeder Person soll unabhängig von einem Grad der Beeinträchtigung im Internet Zugang zu Dienstleistungen und Käufen ermöglicht werden. Das kann auch Zahnarztpraxen betreffen.