FVDZ aktuell vom 30.09.2025

- Heute FVDZ-Webtalk: Zukunft des Notdienstes
- FVDZ-Landesverband Brandenburg: Vorstand wiedergewählt
- Hessischer Zahnärztetag: Kommunikation und Innovation
- ePA: Jeder fünften Praxis fehlt noch das Modul
- IW-Gutachten: Bürokratie kostet deutsche Wirtschaft 67 Milliarden Euro
- Apothekenreform: Ärzte beharren auf medizinscher Qualifikation
- Praxistipp: Krankenkassen gegen die Kostenerstattung
Aus dem Verband
Heute FVDZ-Webtalk: Zukunft des Notdienstes
Das Thema „Notdienst” kann ein abendfüllendes Thema sein. Die Absicherung des Notdienstes wird in fast allen Bundesländern immer schwieriger und mancherorts sogar zum Sicherheitsproblem für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Beim FVDZ-Webtalk heute um 19 Uhr wollen wir darüber reden, wie sich der Notdienst besser und „gerechter” machen lässt. Über Ideen und erste Erfahrungen mit der Umstellung des Notdienstes wie etwa die Veränderung des Zuschnitts der Notdienstbereiche oder die Einrichtung eines Notfalldesks berichten beim FVDZ-Webtalk die Vorsitzende der KZV Rheinland-Pfalz Christine Ehrhardt, der ehemalige Bundestagsabgeordnete (FDP) und Zahnarzt in Mecklenburg-Vorpommern Christian Bartelt, der FVDZ-Bundesvorsitzende Christian Öttl, Zahnarzt in Bayern, sowie FVDZ-Bundesvorstandsmitglied und Zahnarzt in Thüringen Frank Wuchold. Anmeldungen sind noch bis 18 Uhr möglich per Mail unter webtalk@fvdz.de oder über die FVDZ-Website.
FVDZ-Landesverband Brandenburg: Vorstand wiedergewählt
Am 24. September fand bei strahlendem Wetter in Dahlewitz bei Berlin die Landesversammlung des Freien Verbands in Brandenburg statt. Auf dem Programm standen aktuelle Themen, die Vorbereitung der anstehenden FVDZ-Hauptversammlung sowie die Entlastung und Neuwahl des Landesvorstands. Nach der Eröffnung durch den Landesvorsitzenden Andreas Helmke gab es einen kurzen Vortrag vom FVDZ-Geschäftsführer Ralf Rausch zu den Projekten in der Bundesgeschäftsstelle. Anschließend wurden landesspezifische Themen diskutiert, wobei besonders die Lage des Versorgungswerks Berlin im Mittelpunkt stand. Hier wird mit Spannung auf die Ergebnisse laufender Untersuchungen gewartet. In Hinblick auf die Hauptversammlung wurden die bereits eingereichten Anträge des Bundesvorstands sowie anderer Landesverbände als ausreichend angesehen. Der Landesverband wird sich einigen anschließen. In der abschließenden Wahl wurden der bisherige Vorstand um Andreas Helmke und seinen Stellvertreter Harald Podczeck ohne Gegenstimmen wiedergewählt.
Hessischer Zahnärztetag: Kommunikation und Innovation
Beim 25. Kongress für orale Medizin (KOM) in Frankfurt stand wieder der interdisziplinäre Austausch im Fokus. Auch der FVDZ-Landesverband Hessen war mit einem eigenen Stand vertreten. Nach der Eröffnung durch Doris Seiz, Muzaffar Bajwa, Jan-Frederik Güth und Peer W. Kämmerer referierte der Biologe Roman Wüst über den Wert der Natur und das Verhalten einer zunehmend naturfernen Gesellschaft. In der ersten wissenschaftlichen Session unter Leitung von Heike Maria Korbmacher-Steiner zeigte Güth auf, welche Chancen digitale Biomimetik für Patientinnen und Patienten eröffnet, während Babak Sayahpour die Grenzen der Aligner-Therapie im interdisziplinären Umfeld beleuchtete. In einer Diskussionsrunde wurden alle Impulse reflektiert. Susanne Gerhardt-Szép eröffnete die zweite Session. Franz-Xaver Reichl widmete sich der Ätiologie der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) und stellte therapeutische wie präventive Strategien vor. Ralf Krug gab ein praxisnahes Update zu Zahntraumata und deren zeitgemäßer Versorgung. Der Hessische Zahnärztetag bot damit nicht nur spannende Einblicke in neueste Technologien und Therapiekonzepte, sondern auch eine wertvolle Plattform für kollegialen Austausch.
Aus der Gesundheits- und Standespolitik
ePA: Jeder fünften Praxis fehlt noch das Modul
Vom 1. Oktober an muss die ePA genutzt und von (Zahn-)Ärzten und Psychotherapeuten befüllt werden. Laut KBV verfügen allerdings 20 Prozent der Praxen noch nicht über das notwendige ePA-Modul ihres PVS-Anbieters. KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner sagte, von einigen Herstellern wisse man, dass das Softwaremodul für die ePA im vierten Quartal nachgeliefert werden solle. „Von anderen Herstellern haben wir gar keine Rückmeldung.“ Vollkommen inakzeptabel sei es da, dass jedoch den Praxen Sanktionen drohten. Von 2026 an solle gar ein Abrechnungsausschluss gelten, wenn eine Praxissoftware ohne zertifiziertes ePA-Modul genutzt werde. Aus Praxen sei zu hören, Patienten wüssten noch wenig über die ePA, obgleich die Kassen die Pflicht hätten, umfassend zu informieren. Vor allem stationäre Einrichtungen müssten nachziehen. Laut einer Befragung unter 382 Kliniken gehen 58 Prozent davon aus, die ePA könne erst im Laufe 2026 krankenhausweit einsetzbar sein. Und der Deutsche Apothekerverband (DAV) schätzt, etwa zwei Drittel der Apotheken seien bereit für den ePA-Start.
Quelle: dpa, Ärzte Zeitung, DÄ, DAZ, zwp, Tagesspiegel Background
IW-Gutachten: Bürokratie kostet deutsche Wirtschaft 67 Milliarden Euro
Nach einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für den Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) ist Bürokratie nicht nur eine Belastung, sie kann für den Standort Deutschland ein Vorteil sein im internationalen Wettbewerb – wenn die Verfahren modern und digital organisiert sind. Während die Bürokratie 2024 Kosten in Höhe von rund 67 Milliarden Euro verursacht habe (rund 1,5 Prozent der Wirtschaftsleistung), bedeute eine effiziente Umsetzung notwendiger, international harmonisierter Vorgaben einen Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit. Zu den Ansätzen für schnellere bürokratische Verfahren gehöre unter anderem eine gestärkte europäische Kompatibilität und ein schnelleres Umsetzen klinischer Studien.
Quelle: vfa, DAZ
Apothekenreform: Ärzte beharren auf medizinscher Qualifikation
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant eine umstrittene Apothekenreform: Nach ihren Vorstellungen sollen Apotheken vermehrt impfen, Screeningtests vornehmen und mitunter sogar verschreibungspflichtige Arzneimittel auch ohne ärztliche Verordnung abgeben dürfen. Für diese Pläne erntete die Ministerin nach einem Bericht des Deutschen Ärzteblatts scharfe Kritik aus der Ärzteschaft. Man blicke „mit großer Sorge“ auf die Pläne aus dem Ministerium, „Apotheken künftig mit Aufgaben zu betrauen, die einer ärztlichen Qualifikation zwingend bedürfen“, heißt es in einem Brief, den die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Hausärztinnen- und Hausärzteverband, der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands, der Virchowbund, der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten sowie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte unterzeichnet haben. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CDU-Fraktion, Sabine Borchardt, sprach sich derweil im Deutschlandfunk für Einschränkungen bei Online-Apotheken aus. Sie plädierte dafür, die Qualität der Medikamentenversorgung zu gewährleisten und meinte, dass sich im Online-Versand nicht ausreichend überprüfen ließe, wer beispielsweise ein Paket gepackt habe oder ob die Kühlkette eingehalten wurde.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Deutschlandfunk
Praxistipp der Woche
Krankenkassen gegen die Kostenerstattung
Leider gibt es immer wieder Rückschläge, wenn Zahnärztinnen und Zahnärzte den Patienten die besten Versorgungen innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten des SGB V anbieten möchten.
Aus der FVDZ akademie
Vorträge der Kongresse auf Sylt und Rügen noch bis Jahresende online
Wer die beliebten Fortbildungen nicht live erleben konnte, kann das Zusatzangebot „Web-Aufzeichnung on demand“ jetzt noch weitere drei Monate bis zum 31. Dezember nutzen und fast alle Vorträge beider Kongresse als Paket online abrufen. Die Vortragspakete sind auf dem FVDZ-Campus – unserer neuen digitalen Lernplattform – gegen Gebühr buchbar. Die Videovorträge dauern jeweils circa 60 Minuten, und es werden für das Vortragspaket 10 beziehungsweise 11 Fortbildungspunkte angerechnet. Bewährter Name, verbesserte Inhalte – mit dem FVDZ-Campus geht die neue verbandseigene E-Learning-Plattform online. Gut zu wissen: Für die Campus-Nutzung ist eine einmalige kostenlose Registrierung erforderlich. Im Anschluss können registrierte Nutzer das gewünschte Fortbildungsangebot buchen und jederzeit online abrufen. Einfach jetzt registrieren und buchen unter www.fvdz.de/campus